Weissherbst: Der Begriff Weissherbst bezeichnet keine Rebsorte, sondern eine Weinart. Werden nämlich Rotweintrauben sofort abgepreßt, löst sich nur wenig Rotweinfarbstoff aus den Beerenhülsen heraus. Man erhält so einen hellroten Wein, der nur wenig Gerbstoff enthält. Im Gegensatz zu Roséwein darf Weißherbst nur aus einer einzigen Rebsorte hergestellt werden.
Kerner: Der Kerner wird als Nachkömmling des Trollingers bezeichnet, denn er konnte bereits 1929 aus einer Kreuzung von Trollinger und Riesling gewonnen werden - ein wahrer Glücksfall! Der württembergische Arzt und Dichter Justinus Kerner gab ihm seinen Namen. Die Kernertraube reift etwas früher als der Riesling; in unseren Keuperböden findet sie hierfür die besten Voraussetzungen. Der Kerner bringt hohe Öchslegrade. Deshalb werden fast alljährlich Prädikatsweine geerntet. Der oft hellfarbene Wein ist durch ein unaufdringliches, angenehm feines, leichtes Muskatbukett gekennzeichnet. Bei hoher Reife kommt er mit seiner würzigen, vornehmen Frucht nahe an den Riesling heran. Vom Elternteil Riesling hat er die feinrassige Säure. Unsere harmonischen Kernerweine erfreuen sich wegen ihrer hohen Bekömmlichkeit großer Beliebtheit bei unseren Kunden. Kerner kann zu allen Anlässen gereicht werden, zu denen auch der Riesling angebracht ist (zu Fisch, hellem Fleisch, würzigem Käse).
Müller-Thurgau: Die Müller-Thurgau-Rebe wurde im Jahre 1882 von Professor Müller aus dem Kanton Thurgau in der Schweiz gezüchtet. Die Eltern dieser Weintraube sind vermutlich die klassischen Rebsorten Riesling und Silvaner. Der Müller-Thurgau ist früh reif, nicht nur im Weinberg, sondern auch auf der Flasche. Der Weinfreund findet im Müller-Thurgau einen harmonischen, blumigen, milden Wein. Wegen ihrer geringen Säure sind Müller-Thurgau-Weine sehr bekömmlich. Es sind angenehme, nicht zu anspruchsvolle Alltagsweine, die jung getrunken werden sollten. Sie passen zu herzhaftem Essen, zu belegten Broten, ebenso zu gebratenem Fisch oder sogar zu einem Eintopfgericht. Weine milder Geschmacksrichtung sind beliebt für Bowlen und Parties.
Riesling: Diese alte Rebsorte stammt wahrscheinlich von einer heimischen Wildrebe ab, deren Vorfahren die vier Eiszeiten des Diluviums von 650000 bis 15000 v. Chr. überlebten. Die Rieslingrebe stellt hohe Ansprüche an ihren Standort. Nur nach Süden gerichtete Weinhänge sind für den Anbau geeignet. Durch die späte Reife ist die Güte vom Jahrgang abhängig. Die goldgelben Weine - oft mit einem leichten Grünreflex - gelten weltweit als Vorbild fruchtiger Weine und für höchsten Weingenuß überhaupt. Unsere feinduftigen, rassig-würzigen Rieslinge können - besonders in der trockenen und halbtrockenen Ausbauart - viele Speisen begleiten: Vom Aperitif über Vorspeisen (Garnelen, Krabben, Lachs ... ) bis zum Hauptgang mit Forellen, Schalentieren, Huhn oder Schweinefleisch. Zum Dessert eignen sich besonders gut die Spätlesen und Auslesen, die feine Rasse und Eleganz in guter Harmonie zum Alkohol und angenehmer edler Fruchtsüße verbinden. Ein Rieslingwein ist zudem der rechte Partner für den Abend mit Freunden oder Bekannten bei festlichen Anlässen.
Gewürztraminer: Der Gewürztraminer zählt zu unseren ältesten Rebsorten und zu den Spitzen unserer Weißweine. Er stellt allerhöchste Ansprüche an die Lage. Die Erträge sind unsicher und sehr gering. Der Anbau ist mit viel Idealismus verbunden. Aus den hellroten Beeren werden meist Prädikatsweine erzeugt. Das Charakteristikum des Gewürztraminers ist sein feines, an Wildrosenduft erinnerndes Bukett. Die Weine liegen goldgelb im Glase und verfügen über eine ausgeprägte fein-aromatische Geschmacksnote, über viel Körper und zuweilen schwere Fülle. Sie eignen sich als Aperitif und können auch zu geräuchertem Lachs / Forelle / Flechten, zu kräftigem Käse und Desserts gereicht werden. Hochwertige Auslesen werden of nur zu bestimmten Anlässen geopfert. Nicht zuletzt erfreut sich der Gewürztraminer auch beim weiblichen Geschlecht besonderer Beliebtheit.
Grauburgunder: Die Rebsorte Ruländer, auch Grauburgunder genannt, gehört zur Burgundergruppe. Der Name geht auf den Kaufmann Ruland aus Speyer zurück, der diese Rebe im Jahre 1711 erstmals in Deutschland anpflanzte. Die Ruländertraube bringt ausgezeichnete Weine mit viel Körper und Fülle. Im Bukett sind sie delikat und voll, in der Säure mild und im Geschmack kräftig, würzig und aromatisch. Der Ruländer eignet sich daher vorzüglich als Dämmerschoppen. Besonders gut harmoniert er auch mit Enten- und Gänsebraten, Wildgeflügel, hellem Braten mit Sahnesauce und nicht allzu pikantem Käse. Etwas lieblichere Spät- oder Auslesen passen vortefflich zu Desserts.